Alles begann mit der Intuition zweier Cousins, Ilario und Leopoldo Ruffino, die im Jahre 1877 in Pontassieve bei Florenz den idealen Ort fanden, um den ersten Stein dafür zu legen, was heute der historische Weinkeller und Hauptsitz eines der renommiertesten Winzerbetriebes nicht nur der Toskana, sondern von ganz Italien ist.
Die Nähe von Pontassieve, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht viel mehr als ein kleines Dorf östlich von Florenz war, zur Eisenbahnstation erwies sich als strategisch ideal und entscheidend, und so hatten die Cousins Ruffino einen Geistesblitz: Warum sollte man die Eisenbahn nicht nutzen, um die geliebte Frucht ihrer Weinberge, den Chiantiwein, überall hin zu bringen? Und so erreichte man von Pontassieve aus mit Hilfe einer ansässigen Glaserei, die Flaschen herstellte, selbst die abgelegensten Ziele.
Pioniere und Erneuerer. Vom Chianti Stravecchio über die Riserva Ducale bis hin zur Riserva Ducale Oro
In so vielen Jahren der Firmengeschichte wurde Ruffino durch viele Ideen berühmt, die zu seinem derzeitigen Ruf beigetragen haben, beginnend bei der Kreation des Chianti Stravecchio, einem zu damaligen Zeiten neuen Wein, der ein Jahr in grossen Kastanienfässern alterte und so zu einem Ausnahmewein wurde. Er war so erfolgreich, dass sich der Herzog von Aosta, angezogen von seine Ruf, persönlich nach Pontassieve begab, um ihn zu probieren. Er war so begeistert davon, dass er Ruffino zum offiziellen Lieferanten des Königshauses Savoyen machte. Im Jahre 1927, im fünfzigsten Jahr des Firmenbestehens, widmete Ruffino seinem berühmten königlichen «Fan» seinen exklusivsten Wein: die Riserva Ducale. 1947, 20 Jahre nach der Entstehung der Riserva Ducale und sofort nach dem Ende des 2. Weltkriegs, feierte man einen besonders guten Jahrgang, in dem man einen neuen Wein entwickelte, der zu einem weiteren Meilenstein in der Unternehmensgeschichte wurde: die Riserva Ducale Oro. Mit dem gleichen Etikett wie der Riserva Ducale, aber diesmal mit der Farbe Gold veredelt. Eine Gran Selezione ante litteram, die noch heute nur in den besten Jahren produziert wird.
Das Wachstum des Betriebs in der Toskana und die Herausforderung in anderen Gebieten
In den Achzigerjahren erweiterte Ruffino seinen Besitz im Chianti Classico mit dem Erwerb der Weingüter in Santedame und Gretole, in Montalcino mit Greppone Mazzi, in Montepulciano und in den Hügeln von Siena mit der Solatia. Die Suche nach immer neue Herausforderungen und Abenteuern veranlasste Ruffino schliesslich dazu, beeindruckende Supertuscan-Weine zu produzieren, darunter den vielfach ausgezeichneten Modus und den Aulada. Es gibt somit sechs Weinbaubetriebe rund um das Haupt-Produktionszentrum in Pontassieve: Poggio Casciano, Montemasso, Santedame, Gretole, Greppone Mazzi und La Solatia. Hinzu kamen 2018 die Poderi Ducali, bestehend aus zwei Anwesen, der Ca’ del Duca und La Duchessa in den Provinzen Venedig und Treviso, beides zu 100 Prozent Bio-Betriebe. Die Ruffino-Weine sind heute in 90 Ländern weltweit vertreten.