«Für diesen Job braucht man einen Haufen Freude an Gemüse», antwortet Daniel Soder auf die Frage, was ihm an seiner Arbeit gefällt. Seit 13 Jahren arbeitet der gelernte Landwirt und Meister im Gemüsebau für die im aargauischen Möhlin situierte Louis Ditzler AG. Als einer von drei Anbauplanern koordiniert der 40-Jährige zusammen mit rund 300 Schweizer Bauern den Anbau von Blatt- und Hackspinat für das auf Tief- kühlgemüse spezialisierte Unternehmen.
Einer davon ist Samuel Kaufmann aus Möhlin. Bereits sein Grossvater und sein Vater bauten für Ditzler Gemüse an. Seit 14 Jahren führt der 36-Jährige diese Tradition nun fort. «Spinat ist eine heikle Pflanze, wenn im Boden etwas nicht stimmt, sieht man es ihr sofort an», so Kaufmann. Pro Jahr verarbeiten die Mitarbeiter von Ditzler 6000 Tonnen Spinat. Um derartige Mengen überhaupt bewältigen zu können, ist eine sorgfältige Anbauplanung essenziell.
«In den sechs Wochen von der Aussaat bis zur Ernte kann viel passieren», so Kaufmann. Bei ungünstigen Wettereinflüssen wird ein grüner Spinat innert weniger Tage gelb, ein einziger Hagelschauer kann eine Ernte vernichten, so Kaufmann. Um das Ausfallrisiko zu minimieren, lässt Ditzler seinen Spinat zeitlich versetzt und bewusst an drei verschiedenen Standorten – in Möhlin, rund um Lenzburg sowie im Rheintal – anbauen. «Wenn es etwa in der Ostschweiz zu stark regnet, um zu ernten, können wir auf andere Felder ausweichen.» Während der Spinat auf den Feldern gedeiht, steht Soder im ständigen Kontakt mit «seinen» Bauern. «Wir haben alle den gleichen Hintergrund, ich kenne ihre Sorgen und teile die gleiche Freude, etwas zu säen und zu ernten.»