«Beim Kochen kann ich mein Innerstes ausleben.»
Euloge Malonga überlässt nichts dem Zufall. Das gelte, sagt er, nicht nur für seine Gerichte, sondern ganz allgemein in seinem Leben. Und genau darum soll es an dieser Stelle gehen: Der 38-Jährige möchte die Plattform nutzen und seine Geschichte erzählen. Die drei Gerichte, die er für diese Rubrik kreiert hat, stehen exemplarisch für verschiedene Abschnitte seiner Biografie, für seine Herkunft und seine Identität. Welche Gedanken hinter den einzelnen Kreationen stecken, erläutert der gebürtige Kongolese zusätzlich zu den Rezepten.
Dass man Malonga in der Branche kennt, liegt indes nicht nur an seinen beruflichen Stationen – seit seinem Abschluss der Kochlehre im Berner Inselspital stand er überwiegend in der Gemeinschaftsgastronomie am Herd –, sondern auch an seinen vielbeachteten Auftritten in der Wettbewerbsszene. 2019 etwa gewann er den Swiss Culinary Cup, zwei Jahre später gehörte er beim Goldenen Koch zu den Finalisten. «Im Wettkampf kann ich mich kreativ austoben», sagt Malonga. Das sei in seinem Alltag als Spitalkoch nur begrenzt möglich.
Seit eineinhalb Jahren steht er im Berner Salem-Spital als stellvertretender Küchenchef an der Seite von Thomas Strausak am Herd. Im Team arbeiten Menschen aus zehn Nationen. «Wir sind eine tolle, bunt gemischte Truppe und ich fühle mich manchmal fast wie in Afrika», erzählt Malonga und lacht. «Dass Integration in der Hirslanden-Gruppe so gelebt wird, schätze ich.»
Denn auch das ist ein Thema, das Malonga in der Konzeption seiner drei Gerichte beschäftigt hat. Dass er den Weg über den Teller wählt, um etwas Persönliches preiszugeben, erklärt er selbst so: «Beim Kochen kann ich mein Innerstes ausleben. Durch die Farben, das Aussehen und die Geschmäcker in meinen Gerichten drücke ich Gefühle aus, die mich im Laufe meines Lebens begleitet haben.» Inspiration dafür finde er allerorts, beispielsweise in der Musik, wenn seine beiden Töchter Klavier spielen, oder bei Spaziergängen im Wald, wenn er jedem Wetter trotzt. «Aber auch belastende Erlebnisse können meine Kreativität beflügeln», sagt Malonga. Die Gerichte, die er hier sprechen lässt, vermitteln indes den Eindruck: Er hat viel Schönes zu erzählen.
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