«Pfeffer ist nicht gleich Pfeffer.»
Sie sind frisch diplomierter Gewürzsommelier. Wie kam es dazu?
Jan Reimann: Gewürze und Kräuter bieten uns ein riesiges Spektrum an Geschmackserfahrungen. Auch Wildkräuter, die nun immer mehr Köche entdecken, finde ich spannend. In unseren Wäldern und auf Wiesen, ja selbst am Wegrand wachsen Pflanzen, die nicht nur essbar, sondern auch kulinarisch interessant sind. Ich wollte also tiefer ins Thema eintauchen, fand aber in der Schweiz kein entsprechendes Angebot. Der Gewürzsommelier-Lehrgang an der Genussakademie Bayern ist im deutschsprachigen Raum der einzige seiner Art.
Was lehrt er Köche?
Eine Menge! Ein Hauptaugenmerk gilt beispielsweise der Sensorik. Man lernt, Gewürze und Kräuter olfaktorisch, haptisch und gustatorisch zu erfassen. Es geht also ums Riechen und Schmecken, darum, seine Eindrücke professionell zu dokumentieren. Dann spielt natürlich auch eine Rolle, wie Aromen miteinander korrespondieren, worauf es beim Kombinieren von Gewürzen mit anderen Lebensmitteln ankommt – Foodpairing war ein grosses Thema. In der Gewürzkunde vermittelten sie uns Basiskenntnisse über Botanik, Herkunft, Veredelung und Inhaltsstoffe.