Die Präsentation des nach vielen Jahren Unterbrechung erneut produzierten Guide Michelin avancierte zum Schaulaufen der kochenden, schreibenden und repräsentierenden Prominenz. Viel Geld hat das Land ausgegeben, um wieder auf der Bühne der besternten Gastronomie zu erscheinen. Die Sache dürfte sich lohnen.
Wer allerdings Überraschungen am laufenden Band erwartet hatte, ein Vom-Kopf-auf-die-Füße-Stellen der österreichischen Gastroszene, der wurde eines Besseren belehrt. Die Inspektoren des Guide Michelin blieben überwiegend auf der sicheren Seite. Man merkte es bei den Auszeichnungen für Service und Weinkennerschaft. Barbara Eselböck vom Taubenkobel, die den Service Award bekam, und der bei Döllerer beschäftigte Alex Koblinger, der als Sommelier ausgezeichnet wurde, hatte man durchaus auf der Short List gehabt – und das sogar weit vorn.
Auch bei den 62 Ein-Sternern gab es mehr Bestätigungen seit langem überzeugender Leistungen als Sensationen. Immerhin: Auch in Wien, das ja bekanntlich bisher schon mit Sternen bedacht war, wurde aufgestockt. Herzig, Z'SOM und Esszimmer ergatterten neu den Stern.