Rebekka Costa hat Charme und Fantasie. Sie kann planen, organisieren und ihre Ideen umsetzen. Sie ist diszipliniert und leger zugleich, was ihren Gästen zugutekommt, die sich im Neuhof in Bachs auf Anhieb wohlfühlen. Seit Mitte März ist sie gemeinsam mit ihrem Mann Lucas Costa Gastgeberin in diesem wundervoll gealterten Haus, mit urgemütlicher Gaststube und schönem Saal. «Ohne überheblich zu klingen, der Neuhof hat auf uns gewartet», sagt die gelernte Floristin und ausgebildete Barista. Sie muss es ja wissen, ist sie doch lediglich drei Minuten von ihrer heutigen Arbeits-, Lebens- und Wohnstätte aufgewachsen.
Costa hat das sichere Gespür und das Fingerspitzengefühl, ein Zuhause auf Zeit zu schaffen. «Stadtmenschen müssen bei uns auf dem Land spüren, dass sie herzlich willkommen sind. Aber bitte keine oberflächlichen Trendjäger. Wir wünschen uns Gäste, die zugänglich sind für eine nachhaltige Gastfreundschaft.» Rebekka und Lucas Costa wissen genau, was sie wollen und was nicht. Ihren Gästen auf Augenhöhe begegnen, nicht zudienen, Fremde wie Freunde bewirten, die sich auch als Freunde zu benehmen wissen, sind so einige Punkte, die ihnen heilig sind.
«Ein inspirierender Austausch zwischen Stadt und Land schwebt uns vor. An langen Tischen bei einem Glas oder zwei mit guten Gesprächen ohne Stammtischpolemik», sagt Rebekka Costa. Das pulsierende Leben von der Stadt temporär aufs Land bringen. Mit Konzerten, Lesungen, Ausstellungen, Theater, Verkostungen und mit einer spannenden Küche, die das Traditionelle wahrt und zugleich überrascht und den Gaumen fordert. «Meine Kochsprache eignet sich für Genussmenschen, die sich nichts mehr beweisen müssen, die nicht den Firlefanz suchen», sagt Lucas Costa.
«Ich koche saisonal, intensiv und doch einfach. Mit den besten Zutaten von hier, statt von dort», ergänzt er. So liefert Onkel Stefan Müller aus Steinmaur die richtigen Kartoffeln für seine unwiderstehlichen Frites, die unter anderem das Poulet im Körbli begleiten. Poulet was? So ein alter Hase? «Klar, der war in unserer vorherigen Wirkungsstätte im Restaurant Treichli in Wiehnacht-Tobel der Hausklassiker. Den mussten wir einfach nach Bachs mitnehmen. Ideal für Gäste, die wieder mal Lust haben, mit den Händen zu essen», sagt Rebekka Costa lachend. «Wir können aber auch anders. Gerollte Kalbszunge mit Salsa, ein knuspriger Schweinebauch mit mariniertem Dörrbohnensalat oder eine geschmorte Rehhaxe mit Bitterorangen-Gremolata.»