«Der Schweizer Spirituosenmarkt hat grosses Potenzial – auch abseits von Gin & Co.»
Die Wasserpfeife ist ein uraltes Rauchutensil. Sie hat ihren Ursprung im Nahen und Fernen Osten, im Orient heisst sie Shisha und kommt mit aromatisiertem Tabak daher, in Südostasien werden mit der sogenannten Bong traditionellerweise Kräutermischungen, Tabak, Cannabis oder Opium geraucht. Ob Shisha oder Bong, die Funktionsweise ist dieselbe: Bevor er in den Mund gelangt, wird der Rauch durch eine kühlende Flüssigkeit im Bauch des Gefässes gezogen, was ihn geniessbarer macht.
Eine neue Zürcher Erfindung beruht auf dem gleichen Prinzip, dabei fungiert aber nicht das Brennmaterial, sondern die Flüssigkeit selbst als Genussmittel. Und das funktioniert so: Verbrannt wird feinstes Schweizer Kirschbaumholz, das sonst zum Bau von Fässern verwendet wird. Über eine Vakuumvorrichtung wird der entstehende Rauch durch eine Art überdimensionale Bong gezogen, wo er seine Aromen an einen Edelbrand aus Hochstammkirschen abgibt. Die daraus resultierende Spezialität trägt den Namen Bongkirsch. Die Idee für diesen geräucherten Kirsch stammt von Sensoriker Patrick Zbinden, umgesetzt hat er sie gemeinsam mit seinem Weggefährten, dem ehemaligen Journalisten Hans Georg «HG» Hildebrandt. 2012 lancierte Hildebrandt unter der Marke Gents ein Tonic Water, seinen ersten Wurf ergänzt mittlerweile eine ganze Produktefamilie von Spezialgetränken und Edelbränden. Am Bongkirsch, der Neuheit im Sortiment, tüftelten Zbinden und Hildebrandt fast ein Jahr lang. Die erste Herausforderung war der Bau des überdimensionales Pfeifen-Pendants, bei dem ihnen ein Glasspezialist behilflich war, die zweite lag darin, herauszufinden, wie viel Rauch die Spirituose verträgt, damit das Resultat im Gaumen stimmt.