Im September 2017 tauchte die Stiftung für Betagte Münsingen erstmals in einer Rangliste auf. Sie stand an oberster Stelle, hinter dem Namen von Alexandra Knutti, die den Nachwuchskochwettbewerb La Cuisine des Jeunes auf Anhieb für sich entschieden hatte. So weit, so normal. Köche aus der Gemeinschaftsgastronomie schneiden an Wettbewerben immer mal wieder gut ab.
Ein gutes Jahr später erschien die Stiftung erneut auf einer Rangliste, und zwar auf jener des Swiss Culinary Cup. Bettina Jenzer und Sandra Aebi hatten sich überlegen auf die Ränge eins und zwei des renommierten, vom Schweizer Kochverband ausgerichteten Wettbewerbs gekocht. Dass es gleich zwei Frauen aufs Podest schaffen, ist selten, dass zudem beide im gleichen Haus arbeiten, kam in der langen Geschichte des Swiss Culinary Cup noch gar nie vor.
Nun, massgeblichen Anteil an den bemerkenswerten Erfolgen seines Personals hat Küchenchef Yanick Mumenthaler. Der 25-jährige Berner ist selbst wettkampferprobt. Unter anderem war er sechs Jahre lang Teil der Schweizer Kochnationalmannschaften, mit den Junioren wurde er 2014 in Luxemburg gar zum Weltmeister gekürt.
Mumenthaler, der übrigens auch Lukas Heller, den aktuellen Sieger des Nachwuchswettbewerbs Gusto, coachte, weiss, wie man Wettkämpfe gewinnt. Vor allem aber ist er ein Koch mit Leib und Seele. Die Zeiten, in denen das Economat der Stiftung für Betagte mit Covenience-Produkten überquoll, sind längst passé. Dafür sorgte bereits Mumenthalers Vorgänger Daniel Reichenpfader.
Heute blubbert im Kipper frisch angesetzter Kalbsfond vor sich hin, das Fleisch liefert die Dorfmetzgerei, die Pralinen und selbst die Pommes frites sind hausgemacht – Letztere aus Münsinger Kartoffeln. «Ich bin nicht der Typ, der es sich gäbig einrichtet», sagt Mumenthaler lakonisch.