«Im Vordergrund steht die Kreativität, nicht das Administrative.»
Zu Ihrer sechsten Ausgabe hat sich die Swiss SVG-Trophy einen neuen visuellen Auftritt verpasst – was wird 2021 sonst noch anders?
Adrian Bader: Das aufgefrischte Erscheinungsbild widerspiegelt die Attraktivität der Trophy als Wettbewerb, der mit der Zeit gehen, für Branchenprofis spannend und noch viele Jahre bestehen bleiben will. Zum neuen Auftritt kommen veränderte Vorgaben: Neu erfassen die Teams ihre Wettbewerbseingabe online, und im Vergleich zu früher müssen sie dabei weder Kalkulation noch detaillierte Rezepturen mit einreichen.
Warum nicht?
Wir wollen den organisatorischen Aufwand, der mit der Teilnahme verbunden ist, bewusst kleiner halten, damit potenzielle Teilnehmer sich davon nicht abschrecken lassen. Kalkulieren und rezeptieren bedeutet für das Team extrem viel Arbeit im Vorfeld, und wenn man es dann nicht unter die Nominierten schafft, die sich am Wettbewerb messen dürfen, ist das frustrierend. Die genauen Rezepturen verlangen wir daher nur noch von den nominierten Teams, und die detaillierte Übersicht zur Kalkulation fällt ganz weg. Im Vordergrund steht die Kreativität, nicht das Administrative.
Bei der Anmeldung reicht jedes Team ein Drei-Gänge-Menü ein – und kann sich für Kreativität, Menüzusammenstellung und Foto bereits 20 von 50 Wettbewerbspunkten sichern. Worauf kommt es dabei an?
Zunächst einmal muss der Menüvorschlag die inhaltlich-formalen Kriterien erfüllen. Wir erwarten eine warme Suppe mit Hülsenfrüchten und Gemüse zur Vorspeise, dann einen Hauptgang aus Mastgeflügel mit einer Stärkebeilage und saisonalem Gemüse. Die Süssspeise soll zwei Hauptkomponenten umfassen und mit einheimischen Früchten daherkommen. Pro Menü und Person muss der gesamte, pfannenfertige Essensanteil zwischen 450 Gramm und 500 Gramm liegen – ob diese Vorgabe eingehalten wird, zeigt das Foto: Die Teller sollen weder überladen noch spärlich daherkommen.
Worauf werden Sie und Ihre vier Jury-Kollegen sonst noch achten?
Die Kreationen sollen innovativ, aber nicht zu abgehoben sein. Gerne darf es eine Spezialität des Hauses sein, vielleicht sogar ein beliebter Klassiker, dem die Köche das gewisse Etwas verpasst haben. Wichtig ist, dass die Menüs in die Gemeinschaftsgastronomie passen. Und es zählt natürlich der erste Eindruck: Das Foto muss von guter Qualität sein.
Sollten die Teams dafür einen Profi ins Boot holen?
Nein, es ist kein Fotografie-Wettbewerb. Dennoch braucht es ein sauberes Bild und ein entsprechendes Setting: Man soll die einzelnen Menükomponenten sehen können, ausserdem ihr farbliches Zusammenspiel. Das Foto sollte also keine Gelb- oder Graustiche haben.