Springender Punkt der Coda-Küche ist immer auch das Überraschungsmoment.
Raffinierter Zucker kommt René Frank nicht in die Küche, da macht der Sterne-Koch keine Kompromisse. Stattdessen setzen er und sein Team auf die natürliche Süsse von Gemüsen und Früchten. Das ist an sich bereits bemerkenswert. Noch eindrücklicher macht das Ganze allerdings die Tatsache, dass Frank in Berlin Deutschlands erstes und einziges Dessertrestaurant betreibt. In seinem Coda basieren sämtliche Gerichte des standardmässig siebengängigen Menüs auf den Techniken der Patisserie und sind von Nachspeisen aus aller Welt inspiriert.
So unkonventionell die Idee erscheint: Sie kommt nicht von ungefähr. Frank, 1984 im Allgäu geboren, ist nicht nur gelernter Koch mit einem auffälligen Talent für die Patisserie, sondern beweist seit Beginn seiner beruflichen Laufbahn auch den Ehrgeiz und den Biss, den es braucht, um sich mit einem so eigenständigen Konzept einen Namen zu machen. Bereits ein Jahr nach dem Lehrabschluss gewann er an den Worldskills-Berufsweltmeisterschaften in Helsinki die Goldmedaille. In der Folge entschied er etliche Wettbewerbe für sich und führte ihn seine Karriere in die besten Häuser der Welt: ins Restaurant Georges Blanc in Frankreich etwa oder ins Akelarre im spanischen Baskenland. Zudem studierte Frank an der Alain Ducasse Formation in Paris sowie am Culinary Institute of America in New York und Napa. Bevor er 2016 gemeinsam mit Oliver Bischoff das Restaurant Coda eröffnete, war er sechs Jahre als Chefpatissier im Drei-Sterne-Lokal La Vie in Osnabrück bei Thomas Bühner tätig gewesen.