«Heute nimmt ein Butler die Aufgaben eines persönlichen Assistenten wahr.»
An der Hotelfachschule Luzern werden ab 2020 in der Schweiz die ersten Butler unter Ihrer Leitung ausgebildet. Was muss ein Butler können?
Hanspeter Vochezer: Gerade in unseren Breitengraden hat sich das Berufsbild stark verändert. Das Image des Hausbediensteten im Frack, der seinen Herrschaften die Tür aufhält und ihnen mit weissen Handschuhen den Tee serviert, entspricht nicht mehr der Realität. Heute nimmt ein Butler vielmehr die Aufgaben eines persönlichen Assistenten wahr, der, konfrontiert mit vielfältigen Herausforderungen, grosse Leistungsbereitschaft, Flexibilität und ein breites Allgemeinwissen mitbringen muss. Mit der Anzahl Millionäre nimmt auch die ihrer Besitztümer zu, um die sich ein Butler kümmern muss: Seien es Autos, Luxusuhren, Ferienwohnungen oder Privatjets. Ein Butler plant ausserdem den Tagesablauf, chauffiert die Familie, bestückt den Weinkeller und koordiniert die Hausangestellten. Er muss auch Blumen-Bouquets arrangieren, teure Wäsche pflegen oder bei Bedarf einmal ein Dinner ausrichten können, um ein paar Beispiele zu nennen.
Das alles lernen die Auszubildenden in einem vierwöchigen Kurs?
Es ist wie überall: Übung macht den Meister. So wäre es vermessen zu sagen, dass Sie nach unserem Kurs ein gestandener Butler sind, denn ein solcher zeichnet sich vor allem durch Erfahrung aus. Aber wir geben unseren Teilnehmern alle Instrumente für ein solides Fundament an die Hand, auf dem sie aufbauen können. Die Ausbildung, die sie durchlaufen, ist im internationalen Vergleich einzigartig.