«Das Pulver eröffnet ganz neue Möglichkeiten für Schokoladenprodukte und Backwaren.»
Ist von der Kakaofrucht die Rede, dann meist im Zusammenhang mit Schokolade. Dass die Frucht mehr zu bieten hat als die Bohnen in ihrem Innern, geht gerne unter. Zum Beispiel ihr Fruchtfleisch: Es ist reich an Kalium, Ballaststoffen und Vitamin C. Im Gaumen überzeugt es mit viel Frucht und leichter Säure, erinnert an Litschi, Aprikose und feine Zitrusnoten. Bei der konventionellen Kakaoverarbeitung kommt lediglich ein kleiner Teil der Pulpe zum Einsatz, nämlich beim Fermentieren der Bohnen, an die sie ihre vielschichtigen Aromen abgibt. Das übrige Fruchtfleisch verrottet – in den meisten Kakaoanbauländern fehlt es an Infrastruktur, um es zu verwerten. An diesem Punkt kommt das schweizerisch-ghanaische Start-up Koa ins Spiel. Es arbeitet seit 2017 mit ghanaischen Kleinbauern zusammen und hat gemeinsam mit diesen einen Weg gefunden, die Pulpe zu verarbeiten. Seinen ersten Wurf lancierte das Unternehmen mit «Koa Pure», einem natürlichen Kakaofruchtsaft. Jetzt bringt es eine weitere Innovation auf den Markt, eine Weltneuheit gar: «Koa Powder», das erste Fruchtpulver aus getrockneter Kakaopulpe – rein natürlich und ohne Zusatzstoffe.
Das Pulver eröffnet ganz neue Möglichkeiten für Schokoladenprodukte und Backwaren», sagt Ursina Krähenmann, Innovationsverantwortliche bei Koa und federführend bei der Entwicklung von «Koa Powder». Bereits 2020 lancierte der Schweizer Schokoladenhersteller Felchlin zusammen mit der Confisserie Sprüngli erste Kreationen mit Kakaofruchtsaft anstelle von herkömmlichem Zucker, darunter Kuvertüren und Pralinen. «Die Idee dahinter war, Schokoladenprodukte zu entwickeln, die ausschliesslich auf der Kakaofrucht basieren», sagt Krähenmann. Der Ansatz habe sich als geschmacklich spannend, handwerklich jedoch als überaus anspruchsvoll erwiesen. «Es war schwierig, durch den Saft allein genügend Süsse in die Schokolade zu bekommen», sagt Krähenmann, «ausserdem ist der vergleichsweise hohe Wasseranteil im Fruchtsaft eine Herausforderung bei der Schokoladenherstellung, die ja eigentlich einen tiefen Wassergehalt in der Masse voraussetzt, weil diese sonst zu klumpen droht und weniger lange haltbar ist.»