«Es gibt kein Lebensmittel, von dem wir so viel zu uns nehmen wie Wasser. Es ist höchste Zeit, sich auch da für Bio-Kriterien einzusetzen.»
Sie sind Getränkeunternehmer sowie Mitbegründer und Vorsitzender der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser, der mittlerweile zehn Mineralquellen in Deutschland angehören. Warum braucht es Bio-Mineralwasser?
Franz Ehrnsperger: Bio-Produkte sind eine Erfolgsgeschichte, der Absatz und das Interesse daran steigen stetig. Sei es Gemüse, Brot, Fleisch oder Fisch – bei den meisten Lebensmitteln hat nicht nur der Konsument, sondern auch der Gesetzgeber klare Vorstellungen davon, welche Kriterien sie für Bio-Qualität erfüllen müssen. Nun gibt es aber kein anderes Lebensmittel, von dem wir täglich so viel zu uns nehmen wie Wasser. Wir finden, es ist höchste Zeit, sich auch da für entsprechende Auflagen einzusetzen. Das Bio-Mineralwasser-Siegel ist der konsequente Übertrag der Bio-Prinzipien auf unser wichtigstes Lebensmittel. Und es ist die Antwort auf die zunehmende Grundwasserverschmutzung. 36 Prozent der deutschen Grundwasser-Körper sind laut Umweltbundesamt schon heute in chemisch schlechtem Zustand.
Was heisst das?
Dass dieses Wasser von Pestiziden, Nitrat oder anderen bedenklichen Inhaltstoffen wie etwa Medikamentenrückständen belastet ist – und zwar in einem Ausmass, das nach aktuellstem wissenschaftlichen Stand Anlass zur Sorge gibt. Die grösste Verunreinigung kommt dabei ganz klar aus der Landwirtschaft, aber auch die Industrie spielt eine Rolle.
Welche Auflagen müssen Betreiber von Mineralquellen für das Bio-Siegel erfüllen?
Unser Prinzip basiert auf mehreren Säulen. Zunächst einmal muss Bio-Mineralwasser aus Quellen kommen, die frei von Schadstoffen wie Pestiziden, Nitrat und dergleichen sind. Sprich: Da darf nichts drin sein, was nicht von Natur aus reingehört.