«Einfach, aber genial – in die Richtung geht der Trend.»
Mit Ihnen gewann erstmals ein Schweizer die World Chocolate Masters – wie fühlen Sie sich?
Elias Läderach: Ich habe eine Riesenfreude. Ich hatte mir als Mindestziel erhofft, in die Top 10 zu kommen, dass es gleich für den Sieg reichte, hat mich überwältigt.
Themenvorgabe am Wettbewerb war «Futropolis». Was sollen wir uns darunter vorstellen?
Im Jahr 2025 wird die Hälfte der Erdbevölkerung in sogenannten Mega-Citys mit zehn oder mehr Millionen Einwohnern leben. Im Zentrum stand die Frage, wie diese Städte Geschmackserlebnisse, aber auch unser Metier in Zukunft beeinflussen werden. Mein Chocolate Showpiece, das Schaustück in der wichtigsten der sieben Wettbewerbskategorien, will «Futropolis» als harmonische Evolution ausdrücken. Ich versuchte aufzuzeigen, wie Natur und Architektur miteinander in Verbindung treten, eine Art Symbiose eingehen. Da sind auf der einen Seite ein Panther und eine abstrakte Darstellung vom Kreislauf des Lebens, auf der anderen ein Wolkenkratzer und eine Frau. Frau und Panther halten Blickkontakt, dieser ist sozusagen das verbindende Element. Ich arbeitete unter anderem mit sogenannten Voronoi-Diagrammen, das ist eine Art Gitter-Optik, wie sie oft in der Architektur verwendet wird, aber auch in der Natur auftritt – etwa auf dem Fell eines Giraffen.
Woher nahmen Sie Ihre Inspiration?
Die Stossrichtung war bereits vorgegeben, daher setzte ich mich mehr oder weniger stark mit dem Grossstadtthema auseinander. Ich reiste geschäftlich nach Dubai, was im Hinblick auf Architekturthemen sehr ergiebig war, durchforstete Pinterest und überhaupt das Internet. Eine wichtige Inspirationsquelle ist aber auch meine Frau. Sie ist Künstlerin und der Austausch mit ihr für meine Arbeit sehr wertvoll.