Geschenkt wird den Gastronomiebetrieben die begehrte Auszeichnung nicht.
Um die Schweizer Fische steht es nicht allzu gut. Seit den Siebzigerjahren haben die Erträge in der Berufsfischerei gemäss der Fischereistatistik deutlich abgenommen. Nach einem abrupten Rückgang der Fangmengen zu Beginn der Neunzigerjahre haben sie sich bei einer weiterhin leicht rückläufigen Tendenz weitgehend auf dem Niveau von etwa 1600 Tonnen pro Jahr stabilisiert. Zurückgegangen ist indes auch die Menge der Berufsfischer. Seit 1975 hat sich ihre Anzahl praktisch halbiert. 2016 wurden in der Schweiz insgesamt noch 262 Berufsfischereipatente gelöst.
Für die Tafelgesellschaft zum Goldenen Fisch gibt es also viele Gründe, sich für die Fischküche einzusetzen. «Es geht uns darum, die Fischkochkunst im Gastgewerbe landauf, landab zu fördern. Insbesondere soll den edlen Fischen aus unseren heimischen Gewässern die gebührende kulinarische Ehre angetan werden», heisst es in den Statuten der Gesellschaft, die 1969 gegründet wurde. Mittlerweile zählt die Organisation rund 1000 Mitglieder, die alle einen Mitgliederbeitrag von je 100 Franken zahlen. Im Gegenzug haben sie die Möglichkeit, an verschiedenen Fisch essen teilzunehmen.
Nachhaltigkeit ist zentral
Die Anlässe finden in Restaurants statt, die von der Gesellschaft mit einer blauen Tafel ausgezeichnet wurden, auf der ein goldener Fisch prangt. «Wer unsere Tafel bei einem Restaurant sieht, kann sich darauf verlassen, dass er dort eine gute Fischküche geniessen kann», sagt Hansjürg Gugger, der aktuelle Tafelmeister.
Geschenkt wird den Gastronomiebetrieben die begehrte Auszeichnung nicht. «Wir erwarten, dass sie mindestens zwei bis drei gute Fischgerichte auf der Karte haben», erklärt Gugger. Wichtig sei auch das Anrichten. «Es muss modern sein. Das Auge isst schliesslich mit.» Der Fisch darf sowohl aus einer Zucht als auch aus Freifang stammen. Und er kann vorher im Süss- oder im Salzwasser geschwommen sein. Wichtig sei jedoch, dass er ausschliesslich aus nachhaltigen Quellen und – wenn immer sinnvoll und möglich – aus schweizerischer Herkunft stammt. «Die Gäste sollen nicht nur kulinarisch verwöhnt werden, sondern beim Geniessen auch ein gutes Gewissen haben», sagt Gugger.