Einfach nur gut zu kochen, reicht nicht, um das Madrider Fachpublikum mitzureissen.
1246,25 Kilometer Luftlinie sind es zwischen Zürichs Innenstadt und Madrids Zentrum. Keine Kleinigkeit, gewiss, aber auch nicht unüberwindbar. Dennoch machten sich Schweizerinnen und Schweizer auf der diesjährigen Ausgabe der Madrid Fusión rar. Wenn nicht Andreas Caminada gewesen wäre, der Routinier aus Fürstenau, der bei seinem Vortrag das vorgebenene Zeitlimit klar unterschritt, hätte es ganz dunkel ausgesehen. Hiesige Köche und Köchinnen interessieren sich wenig für den Event auf dem zugigen Madrider Messegelände, und die spanischen Veranstalter wissen oft nicht, was sich in der Eidgenossenschaft oder in Deutschland in kulinarischer Hinsicht tut.
Eine gegenseitige Entfremdung, die verblüfft, zumal auch Caminada keinen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen schien. Für den sorgten vor allem jene Köche, die nicht nur Speisen aus ihrem Programm vorstellten, sondern eine neue Technik, eine Idee oder gar ein revolutionäres Konzept andeuteten. Einfach nur gut zu kochen, reicht nicht, um das Madrider Fachpublikum mitzureissen.