«Die Aufteilung in Hauptzutat und Beigemüse ist Schnee von gestern.»
Im vergangenen Jahr fand die Food Zurich pandemiebedingt in abgespeckter Version statt, heuer erwartet Besucherinnen und Besucher am drittgrössten Food-Festival Europas vom 16. bis zum 26. September das volle Programm. Das heisst: Über 100 verschiedene Events rund um das Festivalmotto kulinarische Zukunft, erdacht und durchgeführt von fast 400 Gastronomen, Händlern, Wissenschaftlern, Start-ups und kulinarischen Neudenkern. «Mitwirkende müssen sich mit ihrer Veranstaltung in einem der vier Themenfelder bewegen, die sich das Festival auf die Flagge geschrieben hat», sagt Festivalleiter Simon Mouttet. «Entweder sollen die Zukunft oder das Erbe der Schweizer Küche, kulinarische Innovationen, Nachhaltigkeit oder die Nachwuchsförderung im Zentrum stehen. Und natürlich soll das Ganze auf ein besonderes Erlebnis hinauslaufen, auf Erfahrungen, die der Besucher so nicht jeden Tag macht.» Vom Trüffelseminar über Schoggi-Safari und Fermentationskurse bis hin zu wissenschaftlichen Talks: Die Food Zurich hat für ziemlich jeden Geschmack etwas dabei. Im Folgenden haben wir ein paar Highlights herausgepickt:
Zürichs Köche tischen auf: Stadtgerichte vom Feinsten
Einmal mehr dürfen sich Feinschmecker auf neue kulinarische Abenteuer in ihren Zürcher Lieblingsbeizen freuen. Für die Veranstaltungsreihe Stadtgerichte, mittlerweile ein Klassiker im Programm, sind Köche aus ganz Zürich der Einladung der Veranstalter gefolgt, ein Gericht zum Festivalmotto zu entwickeln. Rund 30 Betriebe auf Stadtgebiet kochen mit und warten mit allerlei Entdeckungen auf.
Talk mit der Food-Forscherin: Der European Food Trend Report ist da
Am 20. September gibt das Gottlieb Duttweiler Institut im Rahmen der Food Zurich exklusiven Einblick in die neuste Ausgabe des European Food Trend Reports. Im Zentrum Karl der Grosse zeigt Christine Schäfer, Co-Autorin der Studie, wie der Klimawandel und die wachsende Weltbevölkerung die Nahrungsmittelproduktion verändern. Die Forscherin stellt Technologien und Wege für nachhaltigere Alternativen vor und erklärt, was die Gesundheit der Böden mit unserem eigenen Mikrobiom zu tun hat. Ein Blick nach innen zeigt laut Forschung nämlich, dass wir enger mit der kränkelnden Natur verbunden sind als gedacht: Neuen Erkenntnissen der Mikrobiologie zufolge sind wir Menschen das Zuhause für Billionen von Mikroben, die unsere Gesundheit, aber auch unser Verhalten entscheidend mitprägen.
Von Genuss bis Verdruss: Wissenschaftler über die Doppelmoral auf dem Teller
Auch das ETH-Spinoff Tastelab ist dem Zusammenhang von ökologischen, gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten rund um Ernährung und Kulinarik auf der Spur – und zeigt, dass es in diesem Spannungsverhältnis kein Schwarz und Weiss gibt. Am Talk vom 24. September sprechen die Tastelab-Gründer, Astropyhsikerin Susanne Tobler und Informatik-Ingenieur Remo Gisi, über die Doppelmoral auf unseren Tellern.