«Würden wir Antibiotika oder Medikamente einsetzen, würde beispielsweise der Biofilter, dessen Bakterienhaushalt für sauberes Wasser sorgt, kaputt gehen.»
Julian Connor hat sich mit der Realisierung einer nachhaltigen Atlantik-Lachsfarm einen Traum erfüllt. Der in der Schweiz lebende Brite mag Fisch. Aber er liebt Lachs, qualitativ hochwertigen, gut schmeckenden, an Jod, Selen, Vitamin A und D12 sowie Omega 3-Fettsäuren reichen, nahrhaften und vor allem schadstofffreien Lachs aus dem Atlantik. Mit diesem Faible für den flussaufwärts jagenden Wanderfisch mit lachsrosa Fleisch ist Connor nicht alleine. Betrug der Schweizer Lachskonsum im Jahr 2003 noch rund 56000 Tonnen, wuchs dieser innerhalb von zehn Jahren auf fast 74000 Tonnen an.
«Der Trend reisst nicht ab. Lachs zählt zu den beliebtesten Fischarten in der Schweiz. Um den Lachsbedarf zu decken, müssen jedoch rund 95 Prozent importiert werden», erklärt Swiss Alpine Fish-AG-Mitinvestor sowie Marketing- und Verkaufsmanager Ronald Herculeijns, der seine Position als Verkaufsmanager in einem internationalen Luxuskonzern aus Überzeugung für die Lachszucht an den Nagel gehängt hat. Nach einer BBC-Reportage über den Einsatz von Medikamenten und Antibiotika in norwegischen Lachs-Zuchtanlagen sowie das damit belastete Endprodukt beschließt Julian Connor, sich selbst ans Werk zu machen. Der Wahlschweizer mutiert vom Stahlhandel-Manager zum Lachszüchter. Er gewinnt einen 20-köpfigen Investorenring und eine Schweizer Grossbank, die zusammen ein Investitionsvolumen von rund 18 Millionen Franken für die Gründung der Swiss Alpine Fish AG mit Sitz in Zürich und Produktion in Lostallo aufschlagen.