«Wir suchten nach einer Möglichkeit, Reste in hochwertiger Form an den Gast zu bringen.»
Es war keine Corona-Idee, die die vier Gastro-Profis zu ihrem neusten Wurf inspirierte. Flavia Hiestand und Markus Burkhard (ehemals Restaurant Jakob, Rapperswil), Marius Frehner (Gamper, Zürich) und Thomas Hauser (ehemals Löweneck, Zürich) hatten schon lange mit dem Gedanken gespielt, ans Eingemachte zu gehen. Le Torchon Bleu, heisst ihr neues Unternehmen in Anlehnung an das blaue Küchentuch, Allzweckwaffe jeden Kochs, und es steht für feinste hausgemachte Konserven. Frehner und Burkhard hatten, als dieser noch in Rapperswil kochte, beim Fleischeinkauf jeweils zusammengespannt, ganze Tiere direkt ab Hof bezogen, sie in Eigenregie zerlegt und reifen lassen. «Dabei standen wir immer wieder einmal vor der Herausforderung, alles fristgerecht aufzubrauchen, denn ganze Tiere liefern sehr viel Fleisch für kleine Restaurants ohne Mittagskarte», sagt Frehner. Reste als Hackfleisch zu verhökern, finde er schade, denn es handle sich um Qualitätsfleisch. Ausserdem entsprächen solche Gerichte nicht unbedingt seinem Koch-Stil. «Wir suchten also nach einer Möglichkeit, übriges Fleisch in hochwertiger Form an den Gast zu bringen», sagt Frehner. «So entstand die Idee, Einmachspezialitäten anzubieten, die zu Hause nur noch aufgewärmt werden müssen. Erst durch die Corona-Krise hatten wir überhaupt Zeit, sie umzusetzen.»