«Jährlich sterben mehr als 1,5 Millionen Kleinkinder an Krankheiten, die durch Händewaschen hätten verhindert werden können. Seife kann Leben retten.»
Sie gehören zur Standardausstattung in vielen Hotels, und 150 Tonnen landen davon jährlich im Müll: Die Rede ist von den kleinen, einzeln verpackten Festseifen, die der Gast im Zimmer vorfindet. Kaum jemand braucht sie vollständig auf, und so wandert der Hygieneartikel oder eben ein Grossteil davon in den Abfall. Upcycling im besten Sinne betreibt damit die Stiftung Sapo Cycle: Sie verarbeitet die Reste zu neuen Seifen und schickt sie an Menschen in Not – hierzulande und vor allem in Krisengebieten, um dort die Hygienesituation zu verbessern. International gibt es ein paar ähnliche Programme, etwa Soap for Hope in Asien oder Clean the World aus den USA, die älteste Initiative dieser Art. Mit der Gründung der Stiftung Sapo Cycle im Jahr 2014 war Dorothée Schiesser die Erste, die eine solche Idee in der Schweiz umsetzte. Die ehemalige Journalistin hatte mit ihrer Familie viele Jahre im Ausland gelebt, darunter in Kamerun, einer beruflichen Station ihres Mannes, der Hotelier ist. «Im Hotelgeschäft ist Abfall und Wiederverwertung ein grosses Thema», so Schiesser. «Mich tangierte es irgendwann persönlich, weil wir an Orten lebten, an denen sichtbar wird, welche verheerenden Folgen mangelnde Hygiene mit sich bringt. Jährlich sterben weltweit mehr als 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten, die durch Händewaschen hätten verhindert werden können. Seife kann Leben retten.»