«Die Gäste sind neugierig und wollen neue pflanzliche Alternativen und Gerichte ausprobieren.»
In der Schweiz lebten 2021 rund 4,1 Prozent Veganerinnen und Veganer, was zirka 36 000 potenziellen Gästen entspricht. Das sind 0,3 Prozent mehr Menschen als 2020, die auf Produkte tierischen Ursprungs verzichten. Die Zahlen stammen aus einer Studie von Statista, in der jene Menschen, die teilweise auf Fleisch- und Milchprodukte verzichten, nicht mitgezählt sind – eine Gruppe, die ebenfalls stetig wächst. Laut einer weiteren Studie wünschen sich 24 Prozent der Gäste verstärkt pflanzenbasierte Produkte auf der Speisekarte, und gar 27 Prozent würden Gastrobetrieben, die pflanzliche Produkte verwenden, eher Beachtung schenken.
Gemeinsam entwickeln
Dass es keiner Hexerei bedarf, vegane Gerichte anzubieten, beweist das Restaurant Tibits. Schon als das erste Lokal der Kette vor 22 Jahren seine Türen öffnete, waren auf dem Buffet zahlreiche pflanzliche Gerichte zu finden. Heute ist das Angebot zu 90 Prozent vegan. Dabei setzt die Gruppe einerseits auf traditionelle Gerichte wie Linsen-Dal und Hummus, die schon seit Jahrhunderten ohne tierische Produkte zubereitet werden. Andererseits kommen möglichst regional und ohne Zusatzstoffe hergestellte, vollwertige Alternativen wie Nüsse, Pilze, Hülsenfrüchte und Getreide zum Einsatz. Für pflanzliche Drinks arbeitet Tibits mit Soyana zusammen. Damit vegane Cappuccini mit schönem Schaum daherkommen, hat das Food-&-Beverage-Team der Gastrokette den Barista-Hafer-Drink mitentwickelt. Und mit der Firma Luya kreiert es derzeit Patties und Chunks aus Kichererbsen und Okara, dem Fruchtfleisch der Sojabohne.
«Die Gäste sind neugierig und wollen neue pflanzliche Alternativen und Gerichte ausprobieren», weiss Claire Honegger, stellvertretende Leiterin Marketing von Tibits. Hat das Food-&-Beverage-Team neue Gerichte oder veganisierte Rezepte entwickelt, werden sie erst intern getestet. Danach kommen die Gäste an die Reihe. «Deren Feedbacks helfen uns dabei, die Gerichte weiter zu optimieren», führt Honegger aus. Während das vegane Zürcher Geschnetzelte mit Seitan oder das Tatar mit Okara sehr gut ankommen, müssen die Jalapeños mit einer pflanzlichen Füllung nochmals überarbeitet werden.