Wird wieder Fleisch gegessen, kehrt sich der Effekt um.
Der Mensch ist mehr als nur ein Körper – in und auf uns leben Abermilliarden Bakterien, die zum Beispiel dabei helfen, den Körper zu ernähren oder die Haut gesund zu erhalten. Diese nützlichen Bakterien innerhalb eines Lebensraums werden in der Summe Mikrobiom genannt. Im Darm gibt es davon kiloweise. Und inzwischen weiss man, dass zwischen Darm und Gehirn eine wichtige Verbindung besteht. Etwas überspitzt formuliert, gilt also: Wer einen gesunden Darm hat, denkt gewissermassen klarer.
Eine Meta-Studie des Physicians Committee for Responsible Medicine (PCRM) und des Staatsministeriums für Erziehung, Wissenschaft, Forschung und Sport der Slowakischen Republik hat ausserdem aufgezeigt: Wer sich für eine vegane oder vegetarische Ernährung entscheidet, kann sein Mikrobiom positiv beeinflussen. Die Meta-Studie (eine Studie auf der Basis von Studien) wertete 103 Forschungsarbeiten aus, die sich mit der Auswirkung von vegetarisch-veganer Ernährung im Vergleich zu fleischhaltiger Ernährung auf die Darmflora beschäftigen. Das Ergebnis: Im Vergleich zu Menschen, die Fleisch essen, weisen Veganerinnen und Vegetarier zuverlässig das vielfältigere Mikrobiom auf. Eine Ernährungsumstellung auf vegan oder vegetarisch bewirkt innerhalb einer Woche messbare Verbesserungen der Darmflora. Wird wieder Fleisch gegessen, kehrt sich der Effekt um. Langfristige Verbesserungen treten nach drei Monaten ein.
Der Konsum von grossen Mengen Fleisch – namentlich von prozessiertem Fleisch wie Wurstwaren – «züchtet» im Darm gewissermassen eine bestimmte Art von Bakterien, die dabei helfen, das Fleisch und die darin enthaltenen Fette und Konservierungsstoffe zu verwerten. Genau diese Bakterien haben jedoch eine ungünstige Wirkung auf den gesamten Körper, weil beim Verstoffwechseln der für sie geeigneten Elemente Abfallstoffe anfallen, die dem Körper auf lange Sicht nicht gut tun.