«Wir müssen unser Image korrigieren.»
Wir gratulieren zum «Lehrmeister des Jahres». Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung?
Markus Fuchs: Es ist schön, dass Lernende die Möglichkeit haben, ihre Ausbildner für den Preis zu nominieren – und noch schöner, wenn sie diese Gelegenheit auch ergreifen wollen. Mir bedeutet der Preis viel. Er ist Ausdruck von grosser Wertschätzung, die mich sehr freut.
Sie wurden unter anderem deshalb nominiert, weil Sie ein guter Motivator seien, der den Nachwuchs stets ermutige. Wie gelingt das?
Entscheidend ist vermutlich, dass ich meinen Beruf mit viel Freude ausübe – nur dann kann der Funke auch auf die Lernenden überspringen. Bei uns ist auch das gute Team ein entscheidender Faktor, dass junge Berufsleute gerne zur Arbeit kommen. Wenn sich jemand wohl und getragen fühlt, ist vieles möglich.
Am Wohlfühlfaktor scheint es in der Branche zu hapern. In Küchenberufen ist die Zahl von Lehrvertragsauflösungen traditionell hoch.
Da spielen sicher viele Faktoren mit. Manchmal wird Jugendlichen eine falsche Vorstellung von unserem Beruf vermittelt. So spielt Kreativität in der Küche zwar eine grosse Rolle, wir müssen uns aber auch als Dienstleister verstehen. Ein altbekannter Knackpunkt sind die unregelmässigen Arbeitszeiten. Wobei, heute wird viel besser darauf geachtet, dass den Lernenden genügend Zeit zur Erholung bleibt. Es hat sich vieles zum Guten verändert, seitdem ich in der Kochlehre war.