«Aktuell findet zum Glück ein Wandel statt.»
Wer hat in Ihrer Brennerei Brunschwiler die Zügel in der Hand?
Remo Brunschwiler: Aktuell ist meine Mutter Judith Brunschwiler die Brennmeisterin, sie ist eine der wenigen Frauen in der Schweiz in diesem Business. Sie hat das Handwerk von ihrem Schwiegervater gelernt. Zum einen betreibt sie die Lohnbrennerei, brennt also die Früchte von Bäuerinnen und Bauern. Zum anderen brennt sie Schnaps für unsere Eigenmarke. Meine Frau und ich knien uns jetzt in die Vermarktung und möchten die eigene Linie ausbauen.
Warum der Slogan #makeschnapsgreatagain?
Schnaps hatte in der Schweiz leider lange Zeit ein eher stiefmütterliches Ansehen. Aktuell findet aber zum Glück ein Wandel statt. Mit Spirituosen wie Gin oder Whisky kann man die Entwicklung aber noch nicht vergleichen. Schnaps wird in erster Linie noch immer mit dem Fonduestübli, der Fasnacht und dem Schwingfest in Verbindung gebracht. Auch nach dem Essen bestellt man in der Schweiz häufig Grappa statt Williams. Das ist doch schade!
Wie möchten Sie das Schnaps-Image aufpolieren?
Wir möchten zeigen, dass Schnaps vielseitig und modern ist. Er eignet sich nicht nur als Shot oder Digestif, sondern auch für Drinks oder Cocktails. Auf unserer Website haben wir darum eine Sammlung mit Rezepten, die man daheim einfach nachmixen kann und die auch Gastronomen und Gastronominnen anregen sollen. Dort findet man etwa ein Rezept für einen erfrischenden Longdrink mit Williams, Gin und Holundersirup. Oder für einen Kirsch-Cocktail mit Apérol, Zitronensaft und Eiweiss. Für die Rezepte haben wir mit Barkeepern zusammengearbeitet. Sie sind für uns bei der Entwicklung des neuen Schnaps-Images wichtige Schlüsselpersonen.