«Ich will zeigen, dass auch sogenannt zweitklassige Stücke erstklassig schmecken können.»
Sie haben den nationalen Kochwettbewerb «La Cuisine des Jeunes» für sich entschieden. Was bedeutet der Sieg für Sie?
Marco Kölbener: Eine riesige Freude! Ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, auch, weil ich bewusst mit dem Rücken zu den anderen Kandidaten arbeitete und so nicht mitbekam, was sie machten. Und es lief nicht alles rund: Zum Schluss war die Amaranth-Kruste fürs Fleisch auseinandergebrochen, ich musste sie wieder zusammenbasteln und irgendwie fixieren.
«Hey, da steht ein Rind im Gemüsegarten» – so heisst ihr Siegermenü. Erzählen Sie uns etwas darüber.
Im Zentrum stand ein sous-vide-gegartes Onglet, also Nierenzapfen vom Appenzeller Rind, serviert mit Amaranth-Kruste und Sherryjus. Dazu gabs eine Kartoffel-Espuma mit Rindsmark, arrangiert in einem Markbeinknochen, den ich von meinem Götti zuvor hatte ausschleifen lassen. Die dritte Komponente war ein Ochsenschwanzragout, begleitet von einem Mürbeteigröllchen, das mit Karottenkrautcrème gefüllt war. Glasierte Minikarotten, Karottenkrautpuder sowie Garnituren aus Karottenkrautblättern und Gänseblümchen rundeten das Ganze ab.