«Es ist ein bisschen wie mit einem Baby. Das kann man auch nicht allein lassen.»
Brotbacken ist der Trend der Stunde, und spätestens im Lockdown wagte sich zumindest probeweise auch an dieses Hobby, wer sich vorher nie dafür interessiert hatte. Immer mehr Konsumenten, Hobbybäcker und Gastronomen entdecken den Wert handwerklich hergestellten Brotes neu, mit dem das Pendant aus dem Supermarkt nur schwer mithalten kann. Mit ihnen steigt auch die Anzahl derer, die es genau wissen wollen und ihren eigenen Sauerteig ansetzen. Doch diese Starterkultur aus natürlichen Hefebakterien, Mehl und Wasser, das Ausgangsprodukt für einzigartige Brote, will gehegt und gepflegt werden. Dazu gehört die Aufbewahrung im Kühlen sowie regelmässiges «Füttern» der Mutterhefe mit Wasser und Mehl. Da kommt der Urlaub vom Hobbybäcker ungelegen, wenn sein kostbarstes Gut bis zum nächsten Backspass überleben soll.
«Es ist ein bisschen wie mit einem Baby», sagt Martin Mayer lachend, «das kann man auch nicht allein lassen.» Der Inhaber der Bäckerei Vuaillat, die drei Filialen in der Region Uster betreibt, kennt das Problem aus eigener Erfahrung – und schafft nun Abhilfe: In seinen Produktionsräumen in Niederuster hat der Bäcker diesen Monat sein Sauerteig-Hotel in Betrieb genommen. Wer seinen Sauerteig bei Abwesenheit in guten Händen wissen will, kann ihn hier einchecken. 49 Franken pro Woche kostet das Rundum-sorglos-Paket, mit dem Hobbybäcker die Pflege ihrer Starterkultur an Mayers Team abtreten. «Das einzige Gepäck, das es für einen erfolgreichen Aufenthalt braucht, ist ein bisschen Mehl», so Mayer.