«Uns bot sich die Gelegenheit, Neues auszuprobieren und Bewährtes zu überdenken. Diese haben wir am Schopf gepackt.»
Die neue Heimat in der Halle 622 ist nur eine der Veränderungen, welche die diesjährige Gourmesse prägen. Umso gespannter wird der Beginn der ältesten Genussmesse der Schweiz erwartet. Was das angeht, gibt es zwei gute Nachrichten zu vermelden: Die Gourmesse wird nicht nur um einen Monat in den September vorverschoben, sondern startet bereits einen Wochentag früher, am Donnerstag. Dafür kippten die Veranstalter den eher besucherschwachen Montag, der sich vor allem an Köche richtete, aus der Messe: «Die Leute gehen an Donnerstagen gerne aus. Der Wirtesonntag ist hingegen nicht mehr das, was er vor 23 Jahren einmal war», begründet Projektleiterin Vanessa Pua den Schritt. Nochmals zwei Stunden früher beginnt die Gourmesse für jene Gastronomen und Branchenvertreter, die sich für das Pre-Opening angemeldet haben. Sie werden ab 15 Uhr mit einem Willkommensdrink empfangen. Danach haben sie Zeit, die Messe zu erkunden, bevor der Ansturm kommt: «Das Pre-Opening ist eine exklusive Gelegenheit für Gastronomen, sich in einem ruhigen Rahmen mit den 150 Ausstellern auszutauschen.»
Wer möchte, kann in diesem Rahmen ab 15.30 Uhr an einem Rundgang zu den Themen Digitalisierung, Tradition oder Nachhaltigkeit teilnehmen. Es handelt sich dabei um die drei inhaltlichen Schwerpunkte der Messe. Dies ist nur eine der Änderungen, welche die Veranstalter infolge des Umzugs vom Zürcher Kongresshaus in die Halle 622 in Oerlikon vornahmen: «Uns bot sich die Gelegenheit, etwas Neues auszuprobieren und Bewährtes zu überdenken. Diese haben wir am Schopf gepackt», sagt Pua. Ein Treffen am Stand von Das Pure und Prorest, an dem es Second Cuts und einen 30 Kilogramm schweren, kaltgeräucherten Bodensee-Wels zu degustieren gibt, schliesst das Pre-Opening ab.
Wenn sich dann die Türen der einstigen ABB-Industriehallen für alle öffnen, geht es Schlag auf Schlag – der Donnerstagabend steht ganz im Zeichen der Digitalisierung. Den Auftakt macht Stefan Pabst vom Think-Thank W.I.R.E. mit einem Referat zu den Chancen und Risiken, die sie birgt (siehe Box). Danach diskutieren die Teilnehmer eines Podiums darüber, wie die Digitalisierung die Lebensmittelbranche revolutioniert. Als Höhepunkt des Abends verleiht die Gourmesse erstmals den Digital Food Award. Dieser zeichnet Firmen aus dem Food-Sektor aus, die den digitalen Weg erfolgreich gehen. Bei den über 20 Unternehmen, die sich bislang beworben haben, dürfte der Jury die Entscheidung nicht leichtfallen.
Keine Frage, der Eröffnungstag wird intensiv. Aber auch die kommenden Tage halten die eine oder andere Überraschung bereit. So viel vorneweg: Im Aussenbereich der Halle 622 werden die Besucher neu an Streetfood-Trucks mit Leckerbissen aus aller Welt verköstigt. Ein weiteres Novum ist die «Gourmesse Food-Kitchen powered by Samsung Chef Collection», welche den Besuchern die spannendsten Trends aus der Foodwelt näherbringt. Die Kochshows sind so angelegt, dass die Besucher praktische Tipps erhalten und die Gerichte am heimischen Herd nachkochen können. So geht jeder Besucher mit einem Stück Gourmesse nach Hause, das ihm die lange Wartezeit bis zur nächsten Messe versüsst.