«Unser Hauptanliegen ist es, die Gastronomie mit der unglaublichen Vielfalt einheimischer, saisonaler und regionaler Früchte aus nachhaltiger Produktion vertraut zu machen.»
Was erwartet die Besucher und Besucherinnen am kommenden Fructus-Obstsortenmarkt vom 12. Oktober?
Peter Enz: Wir präsentieren zirka 60 verschiedene Obstsorten mit einem Gesamtgewicht von eineinhalb bis zwei Tonnen. Es ist eine einmalige Gelegenheit, die Vielfalt alter Schweizer Obstsorten zu entdecken und zu geniessen.
Zwei Tage später richten Sie sich speziell an Gastronominnen und Gastronomen. Was ist das Ziel dieses Tages?
Unser Hauptanliegen ist es, die Gastronomie mit der unglaublichen Vielfalt einheimischer, saisonaler und regionaler Früchte aus nachhaltiger Produktion vertraut zu machen. Wir möchten die unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten dieser Früchte aufzeigen und das verschiedene Kochverhalten der einzelnen Sorten demonstrieren. Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass der Usterapfel, der frisch eher langweilig ist, gedünstet überraschend gut schmeckt.
Dann kann also auch selbst gekocht werden?
Ja, absolut. Wir haben in der Kursküche des Mühlerama die Möglichkeit zu experimentieren. Unser Motto dabei ist: Wir von Fructus kennen die Sortenvielfalt, und die Gastronominnen kennen ihre Geräte zur Verarbeitung. So können wir unser Wissen über die Obstsorten mit der Expertise der Köche in der Zubereitung kombinieren. Das führt oft zu spannenden und innovativen Ergebnissen.
Kommt das öfter vor, dass Äpfel gekocht ganz anders schmecken?
Ja, seit Jahren arbeite ich mit einem Café in Zürich zusammen. Wir haben sechs Apfelwähen gebacken – gleicher Teig, gleiche Glasur, aber verschiedene Apfelsorten. So konnten die Gäste das Backverhalten und den Geschmack der verschiedenen Sorten vergleichen. Als Referenzsorte hatten wir den Boskoop, den viele als Wähenapfel kennen. Meine persönlichen Favoriten sind allerdings die Chevroux Reinette aus dem Welschland und die Baumann Reinette – ursprünglich aus dem Elsass.