«Wir sehen uns als Gastronomen mit einem Auftrag: Wir möchten die Menschen über gutes, nachhaltig produziertes Essen aufklären.»
Das Zehendermätteli hat den zweiten Sommer mit Ihnen als Pächter und einem frischem Konzept hinter sich. Sind Sie zufrieden?
Simon Tauber: Der Start im letzten Sommer war wie überall in der Schweiz aufgrund der Pandemie sehr schwierig. Bei uns in der Aareschlaufe gab es zudem Überschwemmungen. Aber dieser Sommer hat uns für vieles entschädigt: Das gute Wetter und die vielen Gäste haben uns eine Top-Saison beschert. Vieles pendelt sich langsam ein. Doch es steht schon die nächste Änderung vor der Tür: Wir werden dieses Jahr auch im Winter offen haben.
Wie kam es zu diesem Entscheid?
Meinen Geschäftspartnern Anna Tauber sowie Marcel Geissbühl und mir ist Nachhaltigkeit sehr wichtig. Das Zehendermätteli im Glück soll eine Oase sein, ein vielseitiges Ökosystem, bestehend aus Gastronomie und Landwirtschaft, Kultur und Sozialem. Das bedeutet zum Beispiel, dass wir ehrliches Slow Food anbieten und unser Land nach den Prinzipien der Permakultur betreiben. Es bedeutet aber auch, dass wir uns für Werte wie soziale Gerechtigkeit und Inklusion einsetzen. In unserem Betrieb arbeiten Menschen, die erschwerten Zugang haben zu Gesellschaft und Arbeitsmarkt. Das sind zum Beispiel anerkannte Geflüchtete oder auch Menschen, die in die Langzeitarbeitslosigkeit gerutscht sind. Für sie ist es wichtig, dass wir auch im Winter Perspektiven bieten. Abgesehen davon, ist das Zehendermätteli auch im Herbst und Winter, bei Nebel oder Schnee ein toller Ausflugsort. Ob man bei uns nach einem Spaziergang am Buvette-Fenster einen Kaffee trinken möchte oder mit dem Unternehmen einen Event plant – wir haben ein vielseitiges Angebot, das sich an alle richtet. Unsere Eventlocation im Gewächshaus wurde sogar von Swisslocation ausgezeichnet.