«Ich sehe es als meine letzte grosse Herausforderung.»
Am 13. November wetteifern in Genf zwei Finalisten und eine Finalistin um einen Startplatz am prestigeträchtigen Kochwettbewerb Bocuse d’Or. Die nationale Ausscheidung findet im Rahmen der Westschweizer Kulinarikmesse Cook’n’Show auf dem Gelände der Palexpo am Flughafen statt. Mit Stéphanie Zosso, Pasquale Altomonte und Euloge Malonga sind drei Persönlichkeiten am Start, die bereits an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen haben. Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich entsprechend auf einen Wettkampf auf höchstem Niveau einstellen.
Stéphanie Zosso lernte das Handwerk unter 15-Punkte-Koch Simon Sommer im Restaurant Schöngrün in Bern. 2020 gewann die heute 25-Jährige den Marmite Youngster, ein Jahr später kochte sie sich beim Goldenen Koch auf den zweiten Platz. Vor ihr rangierte nur Paul Cabayé, damals Souschef im dreifach besternten Restaurant de l’Hôtel de Ville in Crissier. Seit Anfang Jahr spannen Cabayé und Zosso in der Küche des Glacier in Grindelwald zusammen (und wurden dafür von Gault & Millau zur Entdeckung des Jahres ernannt). Letzten Dezember holte Zosso mit der Junioren-Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft in Luxemburg zudem die Goldmedaille. Der Bocuse d’Or sei der wichtigste internationale Einzel-Kochwettbewerb, sagt sie. «Mit der Teilnahme will ich nochmals herausfinden, wozu ich imstande bin. Ich sehe es als meine letzte grosse Herausforderung, danach ist Schluss mit den Wettbewerben.»
Auch die Liste der bereits absolvierten Wettkämpfe von Pasquale Altomonte ist mehr als beeindruckend. Zusammen mit Dao Nguyen betreibt der 44-Jährige in Genf das Kitchen Lab, in dem sie die Welt der Kulinarik und der Wissenschaft vereinen. Unter anderem gewann das Duo dreimal den Kochwettbewerb Note à Note in Paris, organisiert von Hervé This, seines Zeichens Physiker, Buchautor und Pionier der Molekularküche. 2021 schloss Altomonte die nationale Ausscheidung für den Bocuse d’Or auf dem dritten Platz ab. Dieses Jahr soll es für den Sieg reichen. «Ich will nach Lyon ans Finale», sagt er unverblümt. Dafür geht Altomonte strategisch vor, plant jeden Testlauf minutiös und lädt dazu so viele befreundete Köchinnen und Köche ein wie möglich. «Die Feedbacks, ob negativ oder positiv, sind extrem wertvoll, wenn man gewinnen will.»
Euloge Malonga weiss ebenfalls, wie es sich anfühlt, einen Kochwettkampf als Erster abzuschliessen. 2019 gewann der heute 39-Jährige den Swiss Culinary Cup. 2021 schaffte es der stellvertretende Leiter Küche des Salem-Spitals in Bern bis ins Finale des Wettbewerbs Der Goldene Koch. Erneut ins Abenteuer stürzt sich Malonga aus zwei Gründen. «Es reizt mich, das Kochhandwerk auf diese Art auszuleben. Ich liebe diesen Beruf über alles.» Zudem hoffe er, mit seiner Teilnahme dem Nachwuchs, nicht zuletzt den Lernenden im eigenen Betrieb, als Vorbild zu dienen.