10.08.2021

Stipendium zu vergeben

Text: Virginia Nolan – Fotos: Caspar Hedberg / Anita Affentranger
Das Projekt Stamm:Tisch vom Verein Cuisine sans frontières (Csf) leistet innovativen Gastrokonzepten in der Peripherie Starthilfe. Geschäftsleiterin Anna Hofmann sagt, was Stipendiaten erwartet.
Um ein Csf-Stipendium bewerben dürfen sich alle, die ein neues, innovatives gastronomisches Konzept lancieren und dafür finanzielle und professionelle Unterstützung benötigen, sowie Betriebe, die ihr bestehendes Hotel- oder Restaurantkonzept überarbeitet haben und für den Relaunch finanzielle Unterstützung brauchen.
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«In der Peripherie eine Beiz zu betreiben, war schon vor der Pandemie eine Herausforderung.»

Mit Stamm:Tisch wollen Sie Gastronominnen und Gastronomen in der Peripherie unter die Arme greifen – eine Corona-Idee?
Anna Hofmann: Durchaus. Unser Verein hat von der Schweizer Gastronomie in all den Jahren so viel Unterstützung erfahren, dass wir etwas zurückgeben möchten. Couragierte Junggastronominnen und Junggastronomen mit einem Stipendium zu unterstützen, scheint uns dafür ein passender Ansatz zu sein. In einer peripheren Gegend eine Beiz zu betreiben, die schwarze Zahlen schreibt, war schon vor der Pandemie eine Herausforderung, und Covid-19 hat die Lage zusätzlich verschärft. Es geht aber auch darum, soziale Impulse zu setzen, denn eine gute Beiz ist ein Treffpunkt, ein wichtiger Kitt für die Gemeinschaft, gerade in abgelegenen Gebieten. Das Projekt entspricht aber auch dem Bedürfnis vieler unserer Vereinsmitglieder, etwas in der Schweiz zu realisieren. Sonst arbeiten wir ja im Ausland.

Wer darf sich für das Stipendium bewerben?
Alle, die ein neues, innovatives gastronomisches Konzept lancieren und dafür finanzielle und professionelle Unterstützung benötigen, sowie Betriebe, die ihr bestehendes Hotel- oder Restaurantkonzept in den vergangenen Monaten überarbeitet haben und für den Relaunch finanzielle Unterstützung brauchen. Wie gesagt, stehen dabei periphere Standorte im Fokus, also sicher nicht die Städte. Wir haben den Begriff aber bewusst nicht näher eingegrenzt, um die Möglichkeit möglichst vielen offenzuhalten.

«Unser Verein hat von der Schweizer Gastronomie in all den Jahren so viel Unterstützung erfahren, dass wir etwas zurückgeben möchten», sagt Anna Hofmann, Geschäftsleiterin von Cuisine sans frontières.
«Unser Verein hat von der Schweizer Gastronomie in all den Jahren so viel Unterstützung erfahren, dass wir etwas zurückgeben möchten», sagt Anna Hofmann, Geschäftsleiterin von Cuisine sans frontières.

Und was verstehen Sie unter innovativ?
Etwas, das nicht schon gang und gäbe ist, sondern neue Impulse setzt. In Bezug auf ein Gastrokonzept können dies Partnerschaften mit spannenden Produzenten, eine nachhaltige Ausrichtung des Betriebs, gemeinschaftliche Organisationsformen oder Highlights wie vielleicht ein Restaurantgarten mit eigener Produktion sein – da sind wir ganz offen. Kurzum, man sollte spüren, dass hinter der Idee Leute stehen, die sie mit Herzblut und Lust umsetzen wollen.

Welche Leistungen erwarten die Stipendiaten?
Im Rahmen dieses ersten Stipendiums vergeben wir 90000 Franken, die der Betrieb über drei Jahre verteilt erhält. Der Betrag umfasst Anstossfinanzierung sowie Beratung und Coaching in den jeweiligen Bereichen, in denen das Team Unterstützung braucht – seien es Umbauarbeiten, betriebswirtschaftliche oder gastronomische Themen. Die Stipendiaten dürfen dabei auf umfassende Expertise von Profis aus unserem Netzwerk zählen, die sie während drei Jahren begleiten.

Macherinnen, Macher und Betriebe, die sich mit ihrem Gastrokonzept für ein Csf-Stipendium im Rahmen des Projekts Stamm:Tisch bewerben wollen, finden hier alle Infos zur Ausschreibung. Anmeldeschluss ist der 5. September 2021.

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Sarah Kohler
Chefredaktorin Salz & Pfeffer

Die diplomierte Journalistin Sarah Kohler ist seit 2011 integraler Bestandteil des Teams, hat im Magazinjournalismus ihre Heimat gefunden und amtet seit Anfang 2021 als Chefredaktorin von Salz & Pfeffer. Sie hasst Kabelsalat, liebt Radieschen und bewegt sich leichtfüssig im sprachlichen ebenso wie im kulinarischen Terrain.

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