Die Mauern des Hotels Bellevue-Terminus in Engelberg atmen seit 1898 Geschichte. Dass aber weder sie, noch sonst etwas im ehrwürdigen Bau aus der Belle Époque Staub ansetzt, dafür sorgt ein ambitioniertes Betreiberpaar. 2009 kaufte Roger Filliger, den man im sonst so beschaulichen bis biederen Obwaldner Ferienort als Enfant terrible, als schrägen Vogel kennt, den damals durchaus angestaubten Kasten mit 73 Zimmern. Seither haucht er dem Haus mit seiner Frau Sina Filliger frischen Atem ein – mit unkonventionellen Ideen und dem Mut, diese auch umzusetzen. 2011 liessen die beiden den Südflügel komplett renovieren, dieses Jahr ist der Nordtrakt dran. Neben dem Treppenhaus und internen Arbeitsplätzen erhalten 31 Gästezimmer sowie die Lobby einen neuen charismatischen Look.
In Letzterer, BT Living Room genannt, findet das ganze Hotelleben statt. Und hier wird deutlich, wie es die fürs Design verantwortliche Sina Filliger schafft, der Historie des Hauses und dem eigenen Anspruch an ein zeitgemässes Ambiente gleichermassen gerecht zu werden. Mit dem Used Look bindet sie urbanes Design ins idyllische Bergdorf ein und sorgt dafür, dass nichts zu neu, zu glatt, zu perfekt wirkt. Tagsüber lassen grosse Fensterfronten viel Licht hinein, abends wirds mit Kronleuchter und Kerzen gemütlich.
Dass Filligers den Spagat nicht scheuen, zeigen sie auch mit der Ausrichtung ihres Angebots. Im Bellevue-Terminus empfangen sie explizit Menschen, die Business und Leisure vereinen und der Work-Life-Balance Sorge tragen wollen. Damit das hier künftig sogar noch besser gelingt, werden die Gastgeber nach der Renovierung des Nordflügels nicht etwa ruhen. Eine neue Fassade ist bereits in Planung – und irgendwann, so heissts, solls zudem einen Spa geben.