«Der Wettstreit ist sehr umfassend.»
Sie verantworten die operative und strategische Leitung von Swiss Skills. Was gefällt Ihnen an dieser Aufgabe?
André Burri: Die nationalen und internationalen Berufsmeisterschaften sind wichtig. Damit leisten wir einen fundamentalen Beitrag für die Zukunft der Jungen, aber auch für die Zukunft der Schweiz. Das hohe Niveau in den Berufen kommt unserer Wirtschaft direkt zugute.
Wo steht die Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern?
An den internationalen Wettkämpfen sind wir immer in den Top Drei oder Fünf. Allerdings wird es stetig schwieriger, dieses Niveau zu halten. Nationen wie Frankreich holen auf, China hat uns innert zwei Jahren überholt. Allerdings muss man sehen, dass die Jugendlichen gerade in China jahrelang gezielt auf den Wettkampf hintrainieren. Bei uns absolvieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch ein zusätzliches Training, aber das Rüstzeug holen sie sich in der Berufslehre.
Die nach wie vor als Erfolgsmodell gilt.
Absolut. Jeder Zweite, jede Zweite absolviert hier nach der Lehre eine Weiterbildung, teilweise bis zum tertiären Weg. Diese Durchlässigkeit ist im Vergleich zu anderen Ländern, die ebenfalls ein duales Bildungssystem kennen, etwa Deutschland oder Österreich, sehr hoch.
Wieso sollte eine Köchin oder ein Servicefachangestellter an den Berufsmeisterschaften teilnehmen?
Zum Beispiel weil es nicht viele internationale Wettbewerbe für Jugendliche gibt. Und dann ist der Wettstreit sehr umfassend, beim Berufsbild Köchin / Koch dauert er vier Tage. Man muss vieles beherrschen; darin besteht auch ein Reiz.
Was ist das Ziel von Swiss Skills?
Wir können die Berufe emotional erlebbar machen. Unsere Vertreterinnen und Vertreter zeigen, was möglich ist. Gleichzeitig leisten wir über unsere Plattformen Aufklärungsarbeit bei Schülerinnen und Schülern, die sich für eine Lehre interessieren. Wie die einzelnen Verbände das Berufsbild pflegen, es attraktiver machen – oder eben nicht –, darauf haben wir keinen Einfluss.