Langfristig soll Zürich auch international als Food-Destination positioniert werden
2016 war ein gutes Jahr für die Zürcher Touristiker und Hoteliers: Während die Logiernächte schweizweit um 0.3 Prozent zurückgingen, erreichten sie in der Tourismusregion Zürich mit 5.62 Millionen Übernachtungen einen neuen Höchstwert. Dies entspricht einer Zunahme von 0.2 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2015. Entsprechend positiv, wenn auch verhalten, war die Stimmung an der gemeinsamen Medienkonferenz von Zürich Tourismus und den Zürcher Hoteliers. Damit setzt sich ein langjähriger Trend fort: Zwischen 2006 und 2016 nahmen die Logiernächte in der Tourismusregion Zürich, die sich von Baden und Zug über Zürich bis nach Winterthur erstreckt, um 30 Prozent zu.
Hinter dem guten Ergebnis stecken vielfältige Ursachen: Zum einen ist Zürich weniger stark von den Chinesen abhängig als etwa Luzern. Der Rückgang bei den Hotelübernachtungen in diesem Segment um insgesamt 17 Prozent fiel also weniger stark ins Gewicht. Neben der schwächelnden Konjunktur und der Pflicht zu biometrischen Visa, sei die Terrorangst der Chinesen der Hauptgrund für den Rückgang, sagt Martin Sturzenegger, Direktor von Zürich Tourismus, mit Verweis auf chinesische Touroperators. «Ohne Paris kommen die nicht nach Europa», ergänzt Vereinspräsident Guglielmo Brentel.
Bei den Gästen aus den Golfstaaten ist das Minus auf einen einzigen Mann zurückzuführen: Chalifa bin Hamad al-Thani. Weil der mittlerweile verstorbene Emir von Katar aufgrund seiner Krankheit nicht mehr mit der ganzen Entourage nach Zürich reiste, fielen in der Zürcher Luxushotellerie 30000 Logiernächte weg. Sturzenegger spricht vom «Emir-von-Katar-Effekt». Rechne man diesen raus, sei das Wachstum bei den Golfstaaten positiv. Eine Zunahme gab es vor allem bei den Logiernächten von Gästen aus dem Inland (+2.5%) wie auch bei Gästen aus Nordamerika (+6.6%), die hinter den Deutschen die zweitwichtigsten Touristengruppe bilden.