Neue Karte zu Hof- und Weidetötung

Bei der Hof- und Weidetötung bleiben die Tiere in ihrer gewohnten Umgebung. Eine neue Karte zeigt, wer derart produziertes Fleisch anbietet.
Text: Andreas Bättig – Foto: z. V. g.
Veröffentlicht: 21.06.2024
Auf der neuen Karte für Hof- und Weidetötung kann nach Tieren gefiltert werden.

Gastronominnen und Gastronomen sollen sich melden, wenn sie bereits jetzt Fleisch aus Weide- und Hoftötung anbieten.

Die Hof- und Weidetötung wird immer beliebter. Bei dieser Tötungsmethode bleiben die Tiere bis zum Tod in ihrer gewohnten Umgebung. Das erspart ihnen den Lebendtransport zum Schlachthof. Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl) hat nun zwei Karten publiziert, die helfen, Betriebe mit Hof- und Weidetötung sowie die immer zahlreicher werdenden Anbieter und Anbieterinnen von Dienstleistungen zu finden.

«Hof- und Weidetötungen können den Stress der Tiere deutlich reduzieren und tragen so zum Tierwohl bei», sagt Milena Burri, Spezialistin für Hof- und Weidetötungen am Fibl Schweiz. «Mit der neuen Karte wollen wir dazu beitragen, dass sich Konsumentinnen und Konsumenten sowie Anbieterinnen und Anbieter leichter finden.» Denn die meisten Betriebe dieser Tötungsmethoden würden das Fleisch direkt vermarkten.

Qualitätsmerkmal für Gastronomen
Burri ist überzeugt, dass die Karten auch für die Gastronomie interessant sind: «Viele weisen auf ihren Speisekarten auf die Regionalität ihrer Produkte hin. Dass ihr Fleisch aus einer stressarmen Schlachtmethode stammt, könnte ein weiteres Qualitätsmerkmal sein.»

Beide Listen erheben laut Burri keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Weitere Betriebe mit Hoftötung und Dienstleistungsunternehmen, die mit ihrem Angebot auf der Karte aufgeführt werden möchten, können Burri kontaktieren. Insbesondere sollen sich auch Gastronominnen und Gastronomen melden, die bereits jetzt Fleisch aus Weide- und Hoftötung anbieten, damit diese auf der Karte aufgeführt werden können.

Hier geht es zur Karte von Anbieterinnen und Anbietern von Fleisch aus Hof- und Weidetötung.

Hier geht es zur Karte von Dienstleistern und Dienstleisterinnen von Hof- und Weidetötung.

Neue Vorgaben
Vor Kurzem haben die eidgenössischen Behörden die maximale Frist zwischen Tötung auf dem Hof und Ausweidung im Schlachtbetrieb von 45 auf 90 Minuten erhöht. Die neue Vorgabe gilt seit dem 1. Februar.

Damit hat sich die Schweiz der EU angenähert, die bereits zuvor die Frist auf 120 Minuten erhöht hatte. Dieser erhöhte Spielraum ermöglicht weiteren Betrieben, das tierschonende Verfahren zu etablieren.

Über das Fibl
Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl) ist eine der weltweit führenden Forschungseinrichtungen im Bereich Biolandwirtschaft. Die Stärken des Fibl sind interdisziplinäre Forschung, gemeinsame Innovationen mit Landwirtinnen und Landwirten sowie der Lebensmittelbranche und ein rascher Wissenstransfer. Der Fibl Gruppe gehören derzeit Fibl Schweiz (gegründet 1973), Fibl Deutschland (2001), Fibl Österreich (2004), Ömki (ungarisches Forschungsinstitut für biologischen Landbau, 2011), Fibl Frankreich (2017) und das gemeinsam von den fünf nationalen Instituten getragene Fibl Europe (2017) an. An den verschiedenen Standorten sind über 400 Mitarbeitende tätig.
fibl.org



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